Ein Blick hinter die Kulissen: Wie ich Künstler wurde
Aktualisiert: 10. Apr.
Entdecke meine Leidenschaft für Kunst und erfahre, wie ich meinen Traum verwirklicht habe und schlussendlich Künstler wurde. In diesem Text schaue ich hinter die Kulissen meines Werdegangs und erzähle dir, was mich motiviert hat, meinen Weg zu gehen. Lass uns gemeinsam die kreative Welt erkunden!
1. Meine ersten kreativen Schritte

Als ich meine ersten kreativen Schritte machte, hatte ich noch keine Ahnung, dass ich irgendwann in meinem Leben einmal auch noch Künstler werden würde. Ich war einfach nur neugierig und wollte ausprobieren, wie ich Geschichten in Zeichnungen und Sprache zu Papier bringen konnte. Meine ersten Versuche waren noch sehr unbeholfen, aber ich hatte Spaß dabei und das war das Wichtigste.
Als kleiner Knirps war ich ein großer Comic Fan. Asterix, Zack, Umsah Pah, Michel Vaillant und Rex Danny - ich konnte die Veröffentlichung neuer Abenteuer der Protagonisten kaum abwarten. In der Zwischenzeit musste ich mich auch beschäftigen und so begann ich meine eigenen Comics zu erfinden und zu Papier zu bringen. Später sagte mal eine Kommilitonin das Sie sich mich gut als Märchenerzähler vorstellen könne. Und irgendwie wurde ich das ja später. Storytelling ist meine größte Leidenschaft - schriftlich und malerisch.
Später in der Schule habe ich dann mit verschiedenen Materialien und Techniken gearbeitet und als Belohnung sehr gute Noten erhalten. Wasserfarben, Ölfarben, Wachsmalstifte, Bleistiftzeichnungen und Linol- und Holzdrucke sind die an die ich mich erinnern kann.
Doch dann kam das Leben dazwischen. Ich habe meine kreative Ader schließlich beruflich ausgelebt und mich in der Werbe- und Marketingbranche zu Hause gefühlt. Dieser Beruf hat mich lange Zeit davon abgehalten, meine Leidenschaft fürs Malen weiterzuverfolgen. Die Menschen die mich gut kennen, wissen aber, dass ich in der ganzen Zeit gescribbelt habe. Bei Telefonaten, Sitzungen und Konferenzen habe ich immer meine Notizbücher neben Texten, mit comicartigen Zeichnungen gefüllt. Das ging bis 2012 so, dann wurde ich sehr krank.
Die ersten Anzeichen hat mein Körper schon viele Jahre zuvor gesendet. Eines dieser Zeichen war meine Neigung, aus heiterem Himmel hinzustürzen. Egal, ob zuhause oder mitten auf einer Straße - irgendwie verwickelten sich meine Füße und ich schlug lang. Später kamen Seh- und Gefühlsstörungen hinzu und 2012 dann, bei einem langen Tag mit Konferenzen, in Paris. Plötzlich schmerzte mein Knie extrem stark. Ich kann mich noch genau an den Moment erinnern, als es losging. Ich spazierte mit meinem Geschäftspartner nach dem langen Tag, in Richtung meines Hotels als auf der Höhe von Les Halles der Schmerz einsetzte. Seit diesem Moment ging der Schmerz nicht mehr weg. Jede Sekunde, jede Minute, jede Stunde - Tag und Nacht.
Die Schmerzen wurden so stark, dass es mir schwer fiel überhaupt noch etwas anderes zu fühlen. Alle Behandlungsansätze und Operationen, zuletzt ein Kniegelenk aus hochwertigen Titan, halfen nicht. Die Schmerzen wurden immer schlimmer.
Nach zwei Jahren Totalausfall in dem ich kaum das Bett verlassen konnte, landete ich schließlich im Rollstuhl und musste meinen beruflichen Workload immer stärker reduzieren.
Aber ich bin ein Kämpfer und habe mich zurückgekämpft! Es gab zwar keine fassbare Erklärung für meine Schmerzen und die zunehmende Immobilität immer weiterer Gelenke aber schließlich halfen mir ein hervorragender Schmerz- und ein Psychotherapeut, mit den ständigen Schmerzen umzugehen. Zumindest soweit, dass ich 3-4 Stunden am Tag genug Konzentration aufbringen konnte, um noch ein paar Jahre weiter zu machen.
2017 hat mich ein Hamburger Künstler inspiriert, auf dem iPad zu zeichnen und zu malen. Ich hatte bei ihm einen Kurs absolviert in dem wir mit Espresso malten. Ab diesem Zeitpunkt begann ich wie besessen auf dem iPad zu malen. Das ist gar nicht so einfach, wie es sich anhört. Ich habe mehrere Zeichen Apps probiert, bis ich "meine perfekte App" gefunden habe. Der Bildschirm des iPads ist aber sehr glatt und mit der Struktur von Papier nicht zu vergleichen, was zu erheblichen Schwierigkeiten führt. Doch mit der Zeit habe ich meine Skills und Techniken und meine Instrumente immer weiter perfektioniert - gerade in der Zeit des Lockdowns. 2021 habe ich mich dann komplett aus meinem bisherigen Beruf zurückgezogen und wie wild gemalt und kreiert. Und jetzt? Jetzt bin ich endlich da, wo ich hingehöre: In die Kunst, genauer gesagt in die Digital Art! Noch genauer in die Digital Wall Art.
Meine Werke auf Instagram und Facebook zu präsentieren, machte mich zuerst ziemlich nervös. Aber ich erhielt viel positives Feedback und das gab mir den Mut, weiterzumachen und nun habe ich gerade meine eigene online Galerie eröffnet. Jetzt bin ich stolz darauf, Künstler zu sein und meine Leidenschaft mit anderen teilen zu können. Es war ein langer Weg, aber es hat sich gelohnt. Ich denke, jeder kann kreativ sein, man muss nur den Mut haben, es auszuprobieren und dranzubleiben.
2. Die Entwicklung meines persönlichen Stils

Als ich angefangen habe, mich wieder für Kunst zu interessieren, war ich noch unsicher, welcher Stil der richtige für mich ist. Ich habe verschiedene Techniken und Materialien ausprobiert und mich von anderen Künstlern inspirieren lassen. Mit der Zeit habe ich jedoch gemerkt, dass ich mich besonders für Digital Art begeistere. Ich liebe es, Farben und Formen miteinander zu kombinieren und so meine Gefühle und Gedanken auszudrücken. Ich experimentiere immer noch mit den Stilen und es gefällt mir zwischen den Welten zu wandeln. Meine Einstellung ist es, dass es wichtig ist, offen für Neues zu sein und sich nicht von anderen bremsen zu lassen. Jeder Künstler hat seinen eigenen Weg und es ist wichtig, diesen zu finden und zu gehen. Das wird wohl ein lebenslanger Prozess werden.
3. Einflüsse

Als Jugendlicher war ich vollkommen von Pop Art begeistert. Die Werke von Warhol, Roy Liechtenstein, Keith Haring und Hockney haben mich umgehauen.
In dieser Zeit lernte ich auch Rudi Baerwind kennen, der lange Zeit einer der renommiertesten Maler Deutschlands war und internationale Anerkennung fand. Mein älterer Bruder hat zu dieser Zeit auch Werke zeitgenössische Maler gesammelt.
Zeitweise war ich von den Werken James Rizzis fasziniert, der in Deutschland von einer Galerie in meiner Heimatstadt repräsentiert wurde und an der ich oft vorbeikam und seine neuesten Werke im Schaufenster bewundern konnte.
Später hat sich mein Geschmack verändert und ich bin auf die Impressionisten wie Monet, Manet, Renoir, Sisley, Degas und Cézanne umgestiegen. Über sie bin ich schließlich auf den Vorreiter William Turner gestoßen. Durch den Beruf habe ich auch Friedensreich Hundertwasser schätzen gelernt.
Wenn ich Museen besuche, dann sind meine absoluten Favoriten die Mannheimer Kunsthalle, die Tate Britain, die Tate Modern und Tate St. Ives in Großbritannien, das Musée Orsay und der Louvre in Paris, das Guggenheim und das MOMA in New York sowie das MOMA in San Francisco.
Heute liebe ich all diese Stilrichtungen und verehre diese Meister für ihren Mut, Neues zu wagen und so die Vielfalt in die Kunst brachten.
4. Die neue Zeit

Keine kulturelle Entwicklung hat mich in jüngster Vergangenheit so sehr inspiriert wie die Digitalisierung. Sie hat mein künstlerisches Schaffen komplett auf den Kopf gestellt! Meine Werke haben sich in einer Art und Weise entwickelt, die ich mir nie hätte träumen lassen. Die Möglichkeiten, die mir durch die Technologie geboten werden, gerade als Rollstuhlfahrer und auch in der sonstigen Beweglichkeit eingeschränkten Menschen, sind einfach unglaublich. Ich kann meine Kunstwerke jetzt auf eine völlig neue Ebene bringen können und das ist extrem aufregend! Es ist, als ob ich eine ganze neue Welt entdeckt hätte und ich kann es kaum erwarten, noch mehr zu experimentieren und zu erforschen. Dieser Schub hat mich dazu gebracht, einen großen Teil meines Lebens der Kunst zu widmen.
6. Mein Arbeitsprozess
Da ich zusehends nur noch zu bestimmten Gelegenheiten das Haus verlassen kann, nutze ich diese Gelegenheiten, um Fotos zu machen, die ich später nachzeichne, male und Digital aufbereite. So kann ich auch großformatige Bilder erschaffen. Manchmal benutze ich auch alte Bilder, von meinen vergangenen Reisen als Vorlage oder Fotos die meine Frau, meine Tochter oder mein Sohn geschossen haben.
7. Was mir wichtig ist
Die Möglichkeiten, Kunst zu entdecken, sind schier unendlich. Wer hätte gedacht, dass ich mich irgendwann so sehr für Kunst begeistern würde, dass ich es mal zu meinem Beruf machen würde? Es fühlt sich an, wie ein Traum, der wahr wird! Ich sprühe vor kreativer Energie und meine Gedanken kreisen nur noch um neue Ideen und Projekte. Obwohl mein Körper nicht mehr der jüngste und durch meine Erkrankung schwer geschunden ist, fühle ich, wie mich wieder ein junger Geist erfüllt, der endlich wiedererweckt wurde.
Was ist für mich das Wichtigste im Leben?
Ich denke, es ist der Wunsch, Spuren zu hinterlassen. Für mich bedeutet das, viel Zeit mit meiner Familie zu verbringen und gemeinsam Erinnerungen zu schaffen. Ich habe in meinem Leben schon viele Orte bereist und viele Menschen kennengelernt. Egal, wo man hinkommt, es gibt immer gute und schlechte Menschen. Aber jeder verdient erst einmal Respekt und Freundlichkeit. Damit bin ich bisher gut durchs Leben gekommen.
Oh, und lasst mich euch von meiner anderen großen Liebe erzählen: dem Tier- und Artenschutz, dem echten, unverfälschten Schutz unserer Umwelt! Ich meine damit den Schutz in seiner urtümlichen Gummistiefel-Version, nicht den oberflächlichen Aktionismus. Mir geht es um bodenständige Projekte, die wirklich einen Unterschied machen. Das bewegt mich, seit ich mit meinem Bio-Lehrer Dr. Böhmer mein erstes Tierschutzprojekt ins Leben rief und später in meiner Zeit als Marketingleiter, Geschäftsführer, Vorstand und Aufsichtsrat beim WWF.
Das allerwichtigste in meinem Leben sind mir aber m eine geliebte Frau, mit der ich seit 44 Jahren ein Paar bin, meine Kinder, meine Enkel und die Familienhunde.